Geborgenheit und Ausgesetztsein
02. September 2010, 18:46

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Zum Abschluss einer siebenteiligen Lesereihe wird am Freitag in der Semmelweis-Klinik über Mutterbilder in der Literatur diskutiert
Wien - Die Literatur und die Mütter: "Mama bedeutete Geborgenheit und Ausgesetztsein, sie konnte mich vor fast allem beschützen, außer vor sich selbst", heißt es in Anna Mitgutschs Roman Die Züchtigung. Elfriede Jelinek schrieb in Die Klavierspielerin über das Thema, Handke in Wunschloses Unglück und Michael Lentz in Muttersterben. In den letzten Wochen setzte sich auch die Sommerlesereihe des Literaturkreises Podium mit Mutterbildern und Mütterlichkeitskonzepten in der Literatur auseinander. Zahlreiche Schriftstellerinnen (u. a. Sabine M. Gruber, Gabriele Petricek und Dine Petrik) lasen Texte zum Thema "Mütter & Töchter", Autoren wie Clemens J. Setz, Manfred Chobot und der Psychoanalytiker und Krimiautor Thomas Northoff befassten sich mit den Söhnen in der Literatur.

Am Freitagabend wird zum Abschluss der siebenteiligen Veranstaltungsreihe in der Wiener Semmelweis-Klinik noch einmal über Mütter diskutiert. Die Philosophin und Soziologin Gerlinde Maurer, die 2002 mit Medeas Erbe. Kindsmord und Mutterideal eine kulturhistorische Analyse zum Thema publizierte, diskutiert mit der in Bremen geborenen, in der französischen Schweiz aufgewachsenen und seit langem in Wien lebenden Schriftstellerin Mechthild Podzeit-Lütjen und deren Kolleginnen Claudia Erdheim und Milena Michiko Flasar (die dieses Frühjahr bei Residenz den vielbeachteten Roman Okaasan - meine unbekannte Mutter herausbrachte) über Mutterbilder in der Literatur. Der Eintritt ist frei. (Stefan Gmünder / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.9.2010)



Semmelweis-Frauenklinik der Stadt Wien, Bastiengasse 36-38, Festsaal, Haus 1, Eingang 2, 1180 Wien, 19.00 Uhr

www.podiumliteratur.at